Orientalische Entdeckungsreise in der Speicherstadt Hamburg
Einst Wohngebiet, später Lagerhauskomplex, heute UNESCO-Weltkulturerbe
Kaum eine andere Sehenswürdigkeit in der Hansestadt zieht so viele Besucher an wie die historische Speicherstadt Hamburg. Mittlerweile denkmalgeschützt und seit 2015 UNESCO Weltkulturerbe, strahlen die über 100 Jahre alten Backsteinfassaden entlang der Fleete eine gespenstisch-gruselige bis romantische Atmosphäre aus, je nach Wetter und Lichteinfall.
1888 wird der erste Bauabschnitt der Speicherstadt fertiggestellt und vom Kaiser Wilhelm II eingeweiht. Damals der modernste Speicherkomplex der Welt und Freihandelszone, die die Hamburger als Zugeständnis für den Zollanschluss dem Deutschen Reich abgerungen haben. Vor Baubeginn mussten 20.000 Menschen, die hier lebten, zwangsumgesiedelt werden.
Waren wie Tee, Kaffee, Kakao, Gewürze aus den deutschen Kolonien und aus aller Welt wurden hier gelagert, veredelt, umgeschlagen. Der Siegeszug der Container ließ den Hamburger Hafen weiter weg von der Innenstadt an das Südufer der Elbe ziehen und damit auch die Lagerflächen und zahlreiche Betriebe, die vom und für den Hafenbetrieb gelebt und wichtig waren.
Teppichkontore in der Speicherstadt
Heute beherbergen die Böden der Speicherstadt neben diversen Agenturen und Museen nach wie vor tausende Teppiche aus aller Welt, auch wenn das Geschäft mit Teppichen in den vergangenen 20 Jahren stark rückläufig ist. Von den ehemals 200 Händlern haben noch knapp 40 in der Hamburger Speicherstadt ihren Sitz.
Einen von Ihnen, den iranischen Teppichhändler Yaghoube Nowbari, besuchen wir mit unseren Gästen während unserer Führung durch die Speicherstadt und die benachbarte Hafencity. Herr Nowbari betreibt sein Geschäft schon seit den 50er Jahren in der Speicherstadt. Seine traditionell geknüpften oder gewebten Teppiche stammen aus dem Iran, Afghanistan, Indien, Nepal und der Türkei. Auf seinem Boden findet man auch antike und seltene Exemplare. Bei unseren Besuchen plaudert der Chef gerne aus dem Nähkästchen und klärt die Gäste über die Welt der Teppiche, verschiedene Teppicharten und Fertigungsmethoden auf. Der Großteil seines Lagerbestandes stamme aus Nowbaris Eigenproduktion im Iran. Er verrät u. a. auch was die Wolle der Bergschafe Kurdistans so besonders macht und warum seine Produkte besonders gesundheitsverträglich sind.
Hamburg – Größter Teppichumschlagplatz der Welt
Wie wir auch erfahren haben, geht 90 Prozent der Teppichware aus der Freien und Hansestadt Hamburg wieder in den Rest der Welt. In der Speicherstadt wird auch klar, warum ausgerechnet Hamburg immer noch der größte Teppichumschlagplatz der Welt ist: Die Einkäufer großer Möbelhäuser können hier bequem in ein paar Stunden die Ware der gesamten Teppichwelt in Augenschein nehmen, statt wochenlang durch die Herstellerländer zu reisen. Zeitaufwand- und Risikominimierung in einem.
Speicherstadt Hamburg Führung
Alle Infos zur Entstehung, Nutzung, Zukunft des weltgrößten zusammenhängenden Lagerhauskomplexes der Welt und mehr erhalten Sie auf unserer knapp 2-stündigen Speicherstadt & HafenCity Führung. An jedem Tag der Woche gehen wir auf Entdeckungsreise zwischen der Vergangenheit und Moderne an der Hamburger Waterkant. Wir freuen uns auf Sie!
Gemeinsam erkunden wir die Speicherstadt
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