Bildung auf St.Pauli – der Museumsstrich
Bekannt durch Partysausen und seine Musical- & Theatermeile zieht der Kiez jährlich rund 20 Mio. Besucher an. Doch oft wird vergessen, dass St. Pauli eine Vielzahl von Museen bietet, die mit dem Leben auf St. Pauli im Einklang stehen, eine ganz andere Zielgruppe ansprechen und auf eine lange Historie zurückblicken können. Hier ein kleiner Überblick und Empfehlungen für Museumsbesuche auf und um den Kiez. St. Pauli kann man eben nicht nur besichtigen, man kann hier auch eine Menge lernen.
Panoptikum
Gegründet im Jahre 1879 ist das Wachsfigurenausstellungshaus seit jeher im Besitz der Familie Faerber und am Spielbudenplatz anzufinden. Bis zum Zweiten Weltkrieg sammelten sich 300 Ausstellungsfiguren an, ehe die Bombenangriffe auf Hamburg nur 28 Figuren verschonten. Die Wiedereröffnung und Einweihung des heutigen Gebäudes datiert das Jahr 1959, stellt heute über 100 Wachsfiguren zur Schau und ist das älteste Wachsfigurenkabinett Deutschlands.
Spielbudenplatz 3, 20359 Hamburg
Museum für Hamburgische Geschichte
Die Sammlung der historischen Exponate begann bereits vor der Gründung 1908 im Jahre 1839 und somit weit bevor das eigentliche Gebäude von 1914 bis 1922 errichtet wurde. Architekt war der Oberbaudirektor Fritz Schuhmacher – gebaut wurde auf dem ehemaligen Bastionsgelände der von Johan van Valckenburgh im 17. Jahrhundert entworfenen Wehranlage „Bastion Henricus“. Zunächst wurden Rüstungen, Waffen und Zunftgegenstände gesammelt. Heute behandelt das Museum vornehmlich die Themen Hamburgische Stadtentwicklung, Hafen und den Themenkomplex Alltag & Kultur. Hauptinstrument sind dabei meist aufwendige und detailreiche Modelle.
Hamburger Schulmuseum
Als kleinen Geheimtipp in dieser Liste führen wir immer gerne das Hamburger Schulmuseum in der Seilerstraße an. Zum Ziel hat sich das Museum die umfangreiche Darstellung der Hamburgischen Schulgeschichte mit den Schwerpunkten Deutsches Kaiserreich und Nationalsozialismus gesetzt. Hierbei erhalten Besucher Einblicke in Erziehungsziele, Lernmaterialien & -methoden. Zusätzlich dokumentiert das Museum aktuelle Aspekte und Geschehnisse aus dem Hamburger Schulleben.
Seilerstraße 42, 20359 Hamburg
Sankt Pauli Museum
Das Museum unter der Trägerschaft vom St. Pauli Museum e.V. hat seit seiner Gründung im Jahre 1988 mehrere Räumlichkeitswechsel hinter sich und ist erst seit 2010 in der Davidstraße ansässig. Zuvor fand man es bereits im Hause des Schmidt’s Tivoli Theaters und gegenüber vom Panoptikum. Zur Hauptausstellung gehören einzigartige Exponate aus St. Pauli vom Mittelalter bis zur Gegenwart – alles unter dem Motto „Aus Geschichten wird Geschichte“.
Erotic Art Museum
Nachdem das Museum 1992 eröffnet wurde, ist es heute die größte öffentlich zugängliche Ausstellung erotischer Kunst. Es versteht sich selbst als Ort für internationale Kunst mit engem Bezug zu Künstlern aus St. Pauli. Ausgestellt werden bevorzugt Fotografien von Friedrich Frahm und Günter Zint. Darüber hinaus bietet das Museum seine Räumlichkeiten in der Bernhard-Nocht-Straße jährlich für den Sankt Paulus Tag an.
Bernhard-Nocht-Straße 79, 20359 Hamburg
Das Verlies
Der Grundgedanke des Ausstellungshauses basiert auf den Geschichten des französischen Adligen Marquis de Sade (1740-1814), der vor allem für seine sexuellen Ausschreitungen in Romanen bekannt war. Der Aufbau des Ambientes und der Ausstellung dauerte seit Anfang der 1970er mehrere Jahre, da alle Details handgefertigt sind. „Das Verlies“ ist das erste SM-Kabarett bevor Sado Maso gesellschaftsfähig wurde und wird heute von der Kiezlegende Kalle Schwensen geleitet.
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